Sie haften an mir, es schnürt mich ein, ein altes Korsett, dieser Traum, der nicht von mir geträumt, atemlos erfüllt, geplatzt, zu groß der Druck der Illusion.
Ohne Haftung lasse ich los und atme und gehe und laufe und sehe, geht ja doch.
Sie haften nicht an mir, schnüren mich nicht ein, wie ein altes Korsett, diese Ziele, die von mir, Schritt für Schritt, mit Leben gefüllt, mich bewegen, wie die Zartheit und Vollkommenheit einer Schneeflocke.
Ohne Haftung lasse ich los und schmelze und fließe und spüre, läuft ja doch.
Über den Wolken singt er, ohne Vorwarnung. Mein klarer Blick verschwimmt, so ähnlich wie das Benzin in den Pfützen, den besungenen, in denen sich die Wolken spiegeln; ich muss rechts ranfahren.
Im Flieger im März 2022.
Meine Trauer um meinen Vater ist schon irgendwie speziell. Er, der Pilot, der Flieger, Ich rede jeden Tag mit ihm, diesem bodenständigen Pragmatiker, Worterfinder mit Freiheits- und Eigensinn.
Im Tod, oder ist es in dieser anderen Existenz, was weiß denn ich, nix, gar nichts, bin ich ihm nah. Näher als im Leben!
Und in Momenten wie jetzt, wo ich vor lauter Tränen kaum die passenden Tasten treffe, geschweige denn die Post weiter zustellen kann, da ist der Schmerz groß. Auch der, der Sehnsucht nach einem Vater.
Schon schön mein Spiegelbild im Rückspiegel, so mit den schwarzen Tränen und den verquollenen Augen. Vonwegen wasserfester Mascara. Pff.
Inzwischen hat Jennifer Rush Monsieur Mey abgelöst und trällert was von Power of Love, und dass sie die Lady und er ihr Mann ist.
Prima. Good luck guys, ich bringe mal die Post in die Nummer 47. Mit Power and Love, versteht sich.
… in fünf Wochen … niemand von uns weiß zu sagen, was Phase sein wird an diesem Montag in der Ferne. Rosenmontag, hörte ich, soll sein.
Umso spannender, starte ich doch, diesmal mit Enja als wachsame Begleiterin, in Richtung: Köln 😉
Es hätt noch immer jut jejange.
Sollte es tatsächlich klappen, wird es meine dritte Alleinreise nach Portugal werden. Dieses Mal unter etwas anderen Bedingungen und Vorzeichen aber sicher ebenso viele Fragezeichen im Rucksack, wie bei den anderen Malen.
Es ist eben kein Urlaub und schon gar nicht pauschal! Und für mich ist es immer noch ein Abenteuer; wenn auch unter kalkulierbaren Bedingungen. Schließlich bewege ich mich auf asphaltierten Straßen und nicht offroad in irgendwelchen Wüsteneien.
Gestern erfuhr ich – mal wieder, roter Lebensfaden – welche empörte Aufregung und solide Basis für Lästereien ich Menschen biete, aufgrund der Tatsache, dass ich tue, was ich tue.
Ja ich gebe zu, dass mich das verletzt. Ich bin schließlich nicht aus Stein, im Gegenteil, körperliche Erscheinung korreliert null mit Wesen. Es verletzt mich, wenn andere hinter meinem Rücken Gerüchte und Unterstellungen verbreiten.
Lass sie reden, tröstet mein MB. Mir ist das komplett egal.
Dem rebellischen Teil in mir ist es auch egal. Doch da ist ein Teil, der mehr Raum einnimmt.Und der das „Exotendasein“, diese kraftzehrende Autonomie bereit ist aufzugeben, zugunsten einer Verschmelzung mit Allem.
Entsprechend dünnhäutig war meine Nacht und auch der Start in diesen Montag, der erste im Countdown von sechs auf eins.
Wenn ich wie du wäre, wäre ich doch lieber wie ich!
Manchmal will ich einfach nur weg aus der Enge menschlicher Dummheit; meine eigene eingeschlossen. Selbstverständnis Leben und leben lassen.
Freiheit ist es. Freiheit ist mein wichtigster Wert. Noch vor Liebe!
Nacht und Nebel hüllen ein, Schrittes Ton, verhalten, dunkel ist es, und Gestalten, gleiten schweigend neben mich, dunstige Gewalten, flüstern, geh, wir tragen dich, leicht wirst du, gehalten.
Also geh ich in die Nacht, nehme Gutes mit, folgenlos ist nun mein Schritt, Stille im Gedanken, löse mich und werde eins mit dem schwarzen Kleid, weine nicht mehr, bin bereit, Nacht ist meine Zeit.