Castelo de Vide
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Echt jetzt?
Werther. Echt. Noch etwas klebrig und ausgewickelt ist auch noch nichts, aber nach dreizehn Stunden Fahrt sind Enja und ich gestern Abend zuhause angekommen. Im anderen Zuhause, denn wir haben eindeutig zwei. Beim Fliegen habe ich das Gefühl, dass der Wechsel von einem Ort zum anderen mich für eine Weile von meiner Seele trennt. Vorausgesetzt… Continue reading
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Hasta la vista baby
Dreh um jetzt! Dreh jetzt um! Und ich drehte um. Einmal im Kreisel nicht aufgepasst und schon war ich wieder auf dem Weg in Richtung Portugal. Schabernack trifft auf Vernunft. Oder so. And the winner is… klar! Wir fuhren 200 Kilometer miteinander durch die Kaugummistrecke vor Salamanca bis hinter Burgos. Gleiches Tempo, gemütlich. Auf irgendeinem… Continue reading
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Vom Mögen & Wollen
Sonne geht auf, gewohntes Bild,hellwach der Geist, kein Weckerschrillt, Herz stolpert, dochdas wird sich geben,ich mag ihn wollen,will ihn mögen, den schrägen Vogel,namens Leben.Gestutzte Flügel, wachsen nach,es dauert, doch es kommt der Tag, da spannen sie sich,volle Breite,ich will jetzt weg hier,such das Weite.Sonne geht auf, macht’s hellim Brain, das war’s von mir,ich will jetzt… Continue reading
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Da isser ja schon
Na wen haben wir denn da? Ist das nicht der letzte Tag in Portugal? Das ist ja eine Überraschung. Du hier? Jetzt schon? Früh dran, mein Lieber. Last Morning has broken. Es fühlt sich komisch an, gleich alles zu packen. Ein paar Tränchen laufen, ein innerer Demonstrationszug skandiert Hierbleiben, Hierbleiben, Hierbleiben und Hör aufs Herz,… Continue reading
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Anruf am frühen Morgen
Mein Arzt ist dran und fragt, wir es mir geht. Gut, sage ich, alles soweit so gut. Wirklich? fragt er, gibt es da nicht etwas, das du noch zu erledigen hast, bevor du nach Hause fährst? Nein, antworte ich und fühle Tränen und Schmerz, nein. Abschied zu nehmen ist keine Krankheit, etwas ruhen zu lassen… Continue reading
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Ist es Liebe?
Warum gerade Portugal, Castelo de Vide? Bielefeld wäre so viel einfacher. Warum kann ich mich nicht in Bielefeld verlieben oder Münster oder irgendein Kaff, das besser und schneller zu erreichen ist? Wenn man liebt, dann liebt man? Gegen jede Vernunft? Alles was das Objekt der Liebe ausmacht? Manchmal lässt auch eine große Liebe sich nicht… Continue reading
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Shopping & Évora
Was mir eher ein Graus ist, ist für andere ein Schmaus. Gut so. Gegensätze sind eines nicht, langweilig. Kürzlich stand die Frage im Raum, was das Alleinreisen für mich so attraktiv macht. Antwort: weil ich machen kann was ich will, in dem Tempo, das meines ist. So banal wie ehrlich. Und so weit so gut.… Continue reading
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Kein Land
in Sicht. Land unter! Land unter? Welt unter? Nein. Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne. In manchen Ohren schrillt die Alarmglocke, abgedroschen, Unfug, Papperlapapp. Die gefühlte Leere, das Nichts, die Lücke zwischen Ende und Anfang, ist so winzig, dass wir sie kaum spüren. Und so wähnen wir uns noch im Gefühl des Endes, obwohl… Continue reading
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In meinem Haus
Hello Christine! Are you back? Is everything okay in the house? Diogenes, mein Vermieter Da macht Diogenes, ein durch und durch freundlicher Mensch und, anders als sein Namensvetter fernab von Zynismus, doch tatsächlich, ohne es zu ahnen, ein Fass auf in meinem mentalen Weinkeller; und ich steige, schwuppdiwupp, hinein ins Fass und entferne nonchalant den… Continue reading
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Meer & Erfahrung
Kann es sein, dass Liebe nichts Hässliches erkennen kann? Dass Liebe gar nicht blind macht, sondern einfach anders guckt? Und kann es sein, dass das, was geliebt wird nicht ständig verfügbar und im eigenen Leben präsent sein muss? Wenn du es liebst, lässt du es los? Nehmen Sie die Fähre, sagt mein Navi und ich… Continue reading
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Ich packe
meinen kleinen Weekender und nehme mit, eine Mütze! Und ein Gedicht von Che. Ich höre nicht so gut wie ich sehe, Deine Worte bedeuten mir wenig, Taten sind alles, was ich verstehe, Wenn ich sie sehe, werde ich hellhörig. Che Chidi Chukwumerije Heute putz ich, morgen pack ich und übermorgen surf ich auf den Riesenwellen… Continue reading
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Sunny
Soeben Nachrichten aus aller Welt gecheckt. Stopp. Nach mehr als einer Woche Abstinenz. Stopp. Zweifel, ob ich überhaupt sonnig, leichte Kost bloggen sollte. Stopp. Kurz nachgedacht. Stopp. Ja. Stopp. Sollte ich. Stopp. Ach nee, Go! Nach Marvao und Portalegre haben wir, Enja und ich, gestern einen ausgiebigen Spaziergang durch Castelo de Vide unternommen. Es wird… Continue reading
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Como o tempo voa
Wie die Zeit vergeht. Ja wie denn? Schnell, langsam, gar nicht? Relativ, oder? Seit zehn Tagen bin ich unterwegs und seit sieben hier in dem kleinen Haus von Diogenes am Rand des Dorfes Castelo de Vide, mein Herzensort in OSTportugal, Ist er, bleibt er. Da geht nix drübber. Manchmal sitze ich einfach nur da, so… Continue reading
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Marvao & ein neuer Morgen
Der Funke springt nicht über. Muss er auch nicht. Es war mein dritter und letzter Versuch, Marvao ins Herz zu schließen. Doch es bleibt bei Sympathie und freundlicher Distanz. Letztes Jahr im März war ich hier, dann ein paar Monate später, im Juli und gestern erneut. Die Burg ist majestätisch, eine Festung, die Fantasien über… Continue reading
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No Sunshine
Sonntag. Kleiner Lügner. Denn die versprochene Sonne ist vernebelt. Ain’t no sunshine when she’s gone It’s not warm when she’s away Ain’t no sunshine when she’s gone And she’s always gone too long… Bill Withers Tag vier vor Ort; ich bin angekommen. Heraus aus der Benommenheit der Anstrengung, heraus aus den Nebelschwaden merkwürdiger Gefühlswallungen. Merkwürdig.… Continue reading
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Schicksal, du Schickse!
Eine Schickse ist aus jüdischer Sicht eine leichtlebige Frau oder auch eine Nichtjüdin. Hatte ich nicht gerade, justament heute Vormittag geschrieben: Es ist auch der Tag, an dem ich entscheide, dass es das letzte Mal ist, dass ich diesen Ort, Castelo de Vide im Alentejo, in Ostportugal, besuche, sesshaft werde für ein paar Wochen. Bis… Continue reading
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Die Hüterin des Feuers
Was mache ich hier eigentlich? Was von alldem hat etwas mit mir zu tun? Welche Position auf dem Lernfeld des Lebens habe ich inne, kann ich bespielen? Heute ist der erste Tag, an dem ich mich wirklich alleine fühle. Alleinreisend. Alleinstehend. Was faktisch falsch ist, aber es geht um das Gefühl. Allein ist nicht einsam.… Continue reading
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Portugiesischer Schnupfen & das Weiße zwischen den O-Bäumen
Vom Häuschen in den Hainen bis ins Dorf sind es gut 30 Minuten Fußweg. Wir brauchen länger. Viel länger; Enja ist auf Schnupperkurs und ich muss alles fotografieren. Alles? Alles! Aschermittwoch Es war wohl eine rauschende Karnevalsparty hier in Castelo de Vide. Musik, Tanz, rein in eine ungewohnte Rolle, bisschen spielen und schwupp, zurück ins… Continue reading
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First Morning
Calma Calma. Wir kommen an. Enja zieht es um 6 Uhr nach Draußen. Dezent und gleichzeitig penetrant setzt sie ihre feuchte Hundenase ein. Würdest du, könntest du, bitte jetzt mal aufstehen, ich muss mal. Klar kann ich. Sonnenaufgang ist erst in einer Stunde. Dass es ein sonniger Tag werden wird, ist spürbar. Bisschen Yoga, bisschen… Continue reading
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Desayuno
It was an early morning yesterdayI was up before the dawnAnd I really have enjoyed my stayBut I must be moving on Supertramp, Good bye stranger Die Nachtruhe war ein Desaster! Ich reagiere, auf was auch immer, mit brennenden, tränenden Augen. Blut unterlaufender Start in den sehr frühen Morgen. Auch Enja war extrem unruhig und… Continue reading