Alleinreisen
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Echt jetzt?
Werther. Echt. Noch etwas klebrig und ausgewickelt ist auch noch nichts, aber nach dreizehn Stunden Fahrt sind Enja und ich gestern Abend zuhause angekommen. Im anderen Zuhause, denn wir haben eindeutig zwei. Beim Fliegen habe ich das Gefühl, dass der Wechsel von einem Ort zum anderen mich für eine Weile von meiner Seele trennt. Vorausgesetzt… Continue reading
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Vivre en France ?
Alle Frankreichliebhaber, die mir bisher wohlgesonnen waren, attendez-vous, es ist was im Busche, es knirscht im Gebälk. Bin mal gespannt, wie lange du das halten kannst, Reiner hat’s gesagt und bezog sich auf mein entspanntes, portugiesisches Leben. Spätestens in Nordfrankreich ist alles wie immer, sagte ich, Optimistin! Spanien noch im Rückspiegel, hat mich die Zivilisation… Continue reading
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Hasta la vista baby
Dreh um jetzt! Dreh jetzt um! Und ich drehte um. Einmal im Kreisel nicht aufgepasst und schon war ich wieder auf dem Weg in Richtung Portugal. Schabernack trifft auf Vernunft. Oder so. And the winner is… klar! Wir fuhren 200 Kilometer miteinander durch die Kaugummistrecke vor Salamanca bis hinter Burgos. Gleiches Tempo, gemütlich. Auf irgendeinem… Continue reading
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Vom Mögen & Wollen
Sonne geht auf, gewohntes Bild,hellwach der Geist, kein Weckerschrillt, Herz stolpert, dochdas wird sich geben,ich mag ihn wollen,will ihn mögen, den schrägen Vogel,namens Leben.Gestutzte Flügel, wachsen nach,es dauert, doch es kommt der Tag, da spannen sie sich,volle Breite,ich will jetzt weg hier,such das Weite.Sonne geht auf, macht’s hellim Brain, das war’s von mir,ich will jetzt… Continue reading
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Da isser ja schon
Na wen haben wir denn da? Ist das nicht der letzte Tag in Portugal? Das ist ja eine Überraschung. Du hier? Jetzt schon? Früh dran, mein Lieber. Last Morning has broken. Es fühlt sich komisch an, gleich alles zu packen. Ein paar Tränchen laufen, ein innerer Demonstrationszug skandiert Hierbleiben, Hierbleiben, Hierbleiben und Hör aufs Herz,… Continue reading
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Enxaqueca e Domingo
Migräne und Sonntag. Die Auszeit tut mir gut. Fakt. Fakt aber auch, dass ich mich mit etlichen Zipperlein auseinandersetzen muss. Von Wollen kann keine Rede sein. Und sie, besagte Einschränkungen, lassen sich nur wenig davon beeindrucken, dass ich in einer Umgebung bin, die Ruhe und fast absolute Abwesenheit belastender Stressoren…. Quatsch. Manches, nein alles, was… Continue reading
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Kreative Ergüsse
Zwei Leinwände und wenige Farben. Eine am Anfang der Zeit, die andere am Ende bemalt. Ausklingen lassen wie einen Song und die Stille und wohltuende Leere genießen, die sich einstellt nach Fülle. Und die kostbare Fülle, die auf die Leere folgt. Kosten, köstlich, koste mal! Vollendung. Vollendete Reise. Fast. Bisschen vollmundig. Aber vollständig. Vollbracht. Voll… Continue reading
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Letzte Tage mit Blondie
Alte neue Freunde schauen vorbei. Chillen, schweigen, hoffen still auf ein Wiedersehen. Vielleicht. Zeit und Plätzchen an der Sonne teilen ist prima. Genügsam, befreit von allen Begehrlichkeiten. Bittersweet farewell. Der kleine Blonde hat das Herz der großen Schwarzen erobert. Bisschen Nähe ist okay, ansonsten zeichnet jeder sein Revier nach. Ich male abstrakt, frei, nehme mir… Continue reading
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Anruf am frühen Morgen
Mein Arzt ist dran und fragt, wir es mir geht. Gut, sage ich, alles soweit so gut. Wirklich? fragt er, gibt es da nicht etwas, das du noch zu erledigen hast, bevor du nach Hause fährst? Nein, antworte ich und fühle Tränen und Schmerz, nein. Abschied zu nehmen ist keine Krankheit, etwas ruhen zu lassen… Continue reading
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Ist es Liebe?
Warum gerade Portugal, Castelo de Vide? Bielefeld wäre so viel einfacher. Warum kann ich mich nicht in Bielefeld verlieben oder Münster oder irgendein Kaff, das besser und schneller zu erreichen ist? Wenn man liebt, dann liebt man? Gegen jede Vernunft? Alles was das Objekt der Liebe ausmacht? Manchmal lässt auch eine große Liebe sich nicht… Continue reading
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All you Need*
Dialog. Innere Kritikerin (zieht linke Augenbraue hoch und zeitgleich rechten Mundwinkel nach unten, schüttelt, angedeutet, den Kopf) fragt ironisch: Weißt du eigentlich, wie alt du bist? Ich (wer immer das auch sein mag)halte inne, schnappe nach Luft, Dancing Queen beim Geschirr abtrocknen heisst, durchs kleine Haus im Olivenhain in Portugal zu rocken und lauthals mitzuträllern.… Continue reading
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Kein Land
in Sicht. Land unter! Land unter? Welt unter? Nein. Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne. In manchen Ohren schrillt die Alarmglocke, abgedroschen, Unfug, Papperlapapp. Die gefühlte Leere, das Nichts, die Lücke zwischen Ende und Anfang, ist so winzig, dass wir sie kaum spüren. Und so wähnen wir uns noch im Gefühl des Endes, obwohl… Continue reading
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In meinem Haus
Hello Christine! Are you back? Is everything okay in the house? Diogenes, mein Vermieter Da macht Diogenes, ein durch und durch freundlicher Mensch und, anders als sein Namensvetter fernab von Zynismus, doch tatsächlich, ohne es zu ahnen, ein Fass auf in meinem mentalen Weinkeller; und ich steige, schwuppdiwupp, hinein ins Fass und entferne nonchalant den… Continue reading
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“Alleinreisen tut nicht gut”
Alleinsein auch nicht. Und dann ist da noch die Dreifaltigkeit der Liebe. Ich mag, ich schreibe absichtlich mag, weil manche Wörter und ihre Bedeutungen im lodernden Feuer der Superlative und der Darstellung von Gefühlen, verbrennen. Eine WhatsApp Nachricht ohne Emoji? Unheil droht, da stimmt was nicht, Gefahr in Verzug. Also. Ich mag es, wenn ein… Continue reading
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Meer & Erfahrung
Kann es sein, dass Liebe nichts Hässliches erkennen kann? Dass Liebe gar nicht blind macht, sondern einfach anders guckt? Und kann es sein, dass das, was geliebt wird nicht ständig verfügbar und im eigenen Leben präsent sein muss? Wenn du es liebst, lässt du es los? Nehmen Sie die Fähre, sagt mein Navi und ich… Continue reading
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Für Pflänzchen & andere Kenner
Warten auf Kaffee & Toast, der Akku gibt es auch noch her, also, ihr Kenner der Blüten und Gewächse, hier ist euer kleines, buntes Rätselsträußchen. Enja und ich machen gleich einen Abstecher zum Miradouro do Suberco und ins Kloster, zu den Dominikanern, ins Mostairo da Batalha. Wenn, ja wenn es denn mal Kaffee gäbe aber,… Continue reading
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Abendstunde
Und so bin ich,Frühling,der,Spätsommer,fast Herbst des Lebens,das Glückder Dankbarkeit ins Herzpflanzt, in den Schoßlegt,uralt,überdauernd dieZeit,und neusich entfaltet,seine Blätterabwirft,die Knospezur Blüte,reif,die zart im Duft,die Schattenvertreibt. (c) Continue reading
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Triviales & andere Frivolitäten
Lesen Sie und hinterfragen Sie alles, was Sie gelesen haben. Manche Sätze sitzen wie – ich möchte jetzt schreiben – ein wirklich passender BH; gedacht, getan. Die Insiderinnen und Insider, ja dieser Blog schließt manches aus aber alles ein, Logik kann ich, wissen, Was lange piekst wird selten gut. Meine Interpretation des einleitenden Satzes meines… Continue reading
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Ich packe
meinen kleinen Weekender und nehme mit, eine Mütze! Und ein Gedicht von Che. Ich höre nicht so gut wie ich sehe, Deine Worte bedeuten mir wenig, Taten sind alles, was ich verstehe, Wenn ich sie sehe, werde ich hellhörig. Che Chidi Chukwumerije Heute putz ich, morgen pack ich und übermorgen surf ich auf den Riesenwellen… Continue reading
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Sunny
Soeben Nachrichten aus aller Welt gecheckt. Stopp. Nach mehr als einer Woche Abstinenz. Stopp. Zweifel, ob ich überhaupt sonnig, leichte Kost bloggen sollte. Stopp. Kurz nachgedacht. Stopp. Ja. Stopp. Sollte ich. Stopp. Ach nee, Go! Nach Marvao und Portalegre haben wir, Enja und ich, gestern einen ausgiebigen Spaziergang durch Castelo de Vide unternommen. Es wird… Continue reading
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Move on
Abendgruss. Gewidmet insbesondere zwei Frauen, die ich mag – und sie mich auch. Glaube ich. Danke Andrea & Bea Man sagt, der RuheloseVerbirgt eine friedvolle Seele,Der Reisende oder der Missionar,Sie gehen viel weiter.Schaue ich zum Himmel hinaufOder in mich hinein, ich weiß es nicht,Und es bedeutet gar nicht so viel,Wenn ich es tatsächlich wissen könnte… Continue reading
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Marvao & ein neuer Morgen
Der Funke springt nicht über. Muss er auch nicht. Es war mein dritter und letzter Versuch, Marvao ins Herz zu schließen. Doch es bleibt bei Sympathie und freundlicher Distanz. Letztes Jahr im März war ich hier, dann ein paar Monate später, im Juli und gestern erneut. Die Burg ist majestätisch, eine Festung, die Fantasien über… Continue reading
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Sonntag Part II
Sonne satt. Tshirt-barfuß-Wetter. Feinstes Urlaubsfeeling. Geht doch! Kann mal bitte jemand einen lecker Cocktail mixen und vorbeibringen? Obrigada, danke, merci beaucoup 😊 Continue reading
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No Sunshine
Sonntag. Kleiner Lügner. Denn die versprochene Sonne ist vernebelt. Ain’t no sunshine when she’s gone It’s not warm when she’s away Ain’t no sunshine when she’s gone And she’s always gone too long… Bill Withers Tag vier vor Ort; ich bin angekommen. Heraus aus der Benommenheit der Anstrengung, heraus aus den Nebelschwaden merkwürdiger Gefühlswallungen. Merkwürdig.… Continue reading
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Schicksal, du Schickse!
Eine Schickse ist aus jüdischer Sicht eine leichtlebige Frau oder auch eine Nichtjüdin. Hatte ich nicht gerade, justament heute Vormittag geschrieben: Es ist auch der Tag, an dem ich entscheide, dass es das letzte Mal ist, dass ich diesen Ort, Castelo de Vide im Alentejo, in Ostportugal, besuche, sesshaft werde für ein paar Wochen. Bis… Continue reading
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Die Hüterin des Feuers
Was mache ich hier eigentlich? Was von alldem hat etwas mit mir zu tun? Welche Position auf dem Lernfeld des Lebens habe ich inne, kann ich bespielen? Heute ist der erste Tag, an dem ich mich wirklich alleine fühle. Alleinreisend. Alleinstehend. Was faktisch falsch ist, aber es geht um das Gefühl. Allein ist nicht einsam.… Continue reading
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Portugiesischer Schnupfen & das Weiße zwischen den O-Bäumen
Vom Häuschen in den Hainen bis ins Dorf sind es gut 30 Minuten Fußweg. Wir brauchen länger. Viel länger; Enja ist auf Schnupperkurs und ich muss alles fotografieren. Alles? Alles! Aschermittwoch Es war wohl eine rauschende Karnevalsparty hier in Castelo de Vide. Musik, Tanz, rein in eine ungewohnte Rolle, bisschen spielen und schwupp, zurück ins… Continue reading
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First Morning
Calma Calma. Wir kommen an. Enja zieht es um 6 Uhr nach Draußen. Dezent und gleichzeitig penetrant setzt sie ihre feuchte Hundenase ein. Würdest du, könntest du, bitte jetzt mal aufstehen, ich muss mal. Klar kann ich. Sonnenaufgang ist erst in einer Stunde. Dass es ein sonniger Tag werden wird, ist spürbar. Bisschen Yoga, bisschen… Continue reading
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Desayuno
It was an early morning yesterdayI was up before the dawnAnd I really have enjoyed my stayBut I must be moving on Supertramp, Good bye stranger Die Nachtruhe war ein Desaster! Ich reagiere, auf was auch immer, mit brennenden, tränenden Augen. Blut unterlaufender Start in den sehr frühen Morgen. Auch Enja war extrem unruhig und… Continue reading
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Etappe II
Ich sitze tatsächlich draußen und trinke ein Bier. Reisegeschwindigkeit maximal 120 km/h, eher weniger. Um Bordeaux war es wuselig und danach, wow, Kribbeln. Ein bisschen wie verliebt, wie Ankommen. Ich bin wirklich froh, die Strecke geschafft zu haben und heile geblieben zu sein. Das sah heute Morgen schon etwas brenzlig aus, als mir ein junger… Continue reading
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Petit Déjeuner
Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung? Meine kleine Reisewelt ist es – immerhin. Relativ gut erholt starten wir in den zweiten Reisetag. Ich fahre nicht gerne in der Dunkelheit, die Strecke, die vor uns liegt, lässt es nicht anders zu. Im Sommer fährt es sich leichter. Doch der Frühling ist trotz der… Continue reading
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Etappe I
Paris, 17 Grad, sonnig! Und weil Frühling in Paris ja so romantisch sein soll, stürzt mein Navi ab, ich nehme eine Ausfahrt zu früh und gönne mir eine Extrarunde mitten durch die Stadt, mitten im Feierabendverkehr. Quel plaisir? Non. Paris ist laut, voll, hektisch und es stinkt. Da helfen auch Sonne und Frühling nicht. Okay,… Continue reading
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Es geht los Richtung Belgien
Wir sind soweit. Die Nacht war unruhig, es stürmt und langsam wird es hell. Der Tag beginnt mit Karnevalsmusik Ja da simma dabei, datt is priiiimaaaa, Viva Colonia, stimmt, da sind wir dabei, Enja & ich und machen uns auf, Richtung Köln, Aachen und dann hinein nach Belgien. Das ist also der Tag, auf den… Continue reading
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Hirngespinst
Es war einmal ein Hirngespinst,sein Name warChantall,das kam, weil es draufschlingerte,mit der Ideezu Fall,sich reisendRichtung Süd zu schlängeln,was gibt’s daranschon zu bemängeln?fragte sichHirngespinstChantall,und landete inPortugal.Dort blieb esfür geraume Zeit,erlebte dies und das,begab auf Bergesich, ans Meer,mit seinerschäumend Gischt,und wurde, oh quelgrand malheur,von Wellengier erwischt,und strampelte undhampelte undruderte sich raus,wenn du jetztdenkst, danndenkst du nur,die Story… Continue reading