Lesen Sie und hinterfragen Sie alles, was Sie gelesen haben.
Manche Sätze sitzen wie – ich möchte jetzt schreiben – ein wirklich passender BH; gedacht, getan.
Die Insiderinnen und Insider, ja dieser Blog schließt manches aus aber alles ein, Logik kann ich, wissen, Was lange piekst wird selten gut.

Meine Interpretation des einleitenden Satzes meines ehemaligen Pädagogik Professors ermutigt mich also von alters her, auch vor Kitsch keinen Halt zu machen.
Allerdings verhehle ich nicht die Lust an der aufsteigenden, intellektuellen Arroganz, die ich beim Abstieg in die Niederungen der Spiegel Bestsellerliste empfinde.

Manches ist gut! Gut recherchiert, sprachlich flüssig und dicht, man steigt ein.
Und jemand wie ich, der eine Vorliebe für das Verfassen kitschiger Liebesgedichte hat, muss mit einer Toleranz, gleich einer zudringlichen Patentante, die einem übergriffig einen spuckefeuchten Schmatzer auf die rundliche Wange flanscht, zurechtkommen. Finde ich. Fordere ich, jedenfalls mir selber ab.

Manchmal darf es seicht sein und frivol doof, weil es dann schon wieder an der Oberfläche des Tiefgangs kratzt wie der Rüde an der Küchentür, weil er doch so gerne klettern würde. Hinauf, von hinten, auf meine Hündin, hinein in die saftigen Weidelandschaften der sich erfüllenden Glückseligkeit.
Derweil ich mein Glück im Lesen finde und ja, manches Buch ist wie unbefriedigender Sex, man möchte eigentlich aufhören, weil man ahnt, dass der Höhepunkt keiner wird und liest dann doch weiter, könnte ja doch noch- und dann doch nicht, wer kennt es nicht.
Und an einer gewissen Stelle, also ich meine jetzt im Buch, hört man sich laut sagen Bitte, bitte, lass ihn sterben.
Und manchmal ist man 9 Jahre alt, von unbestechlicher Weisheit und ahnt noch nicht, dass man sich eines Tages, sehr viel später im Leben fragen wird, wann und wie man sie verlor.

Im nächsten Leben werde ich Physikerin und erforsche die Kraft der Liebe. F=ma. In Newtons zweitem Gesetz steckt ein Teil der Lösung. Davon bin ich überzeugt.
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