Ideenlese

Es ist angedichtet


Schicksal, du Schickse!

Eine Schickse ist aus jüdischer Sicht eine leichtlebige Frau oder auch eine Nichtjüdin.

Hatte ich nicht gerade, justament heute Vormittag geschrieben:

Es ist auch der Tag, an dem ich entscheide, dass es das letzte Mal ist, dass ich diesen Ort, Castelo de Vide im Alentejo, in Ostportugal, besuche, sesshaft werde für ein paar Wochen. Bis auf Weiteres. Endgültigkeit ist fragil.

Die Hüterin des Feuers

« Sie sind Deutsche? Neee, das hätte ich nicht gedacht. Sie sehen so portugiesisch aus. Leben Sie hier! »

Ach. Ach so. Ich gebe zu, dass ich in meiner Jogginghose, den soliden Sneakern, dicker Strickjacke und dem stark zum Muster der Gestrickten kontrastierenden Haarband, nicht den monochromen Vogel abschiesse und mich durchaus ins ländliche Modebild integriere. Assimiliere?

Ich wollte ja auch nur kurz zum Chinesen, der hat alles, wirklich alles, und somit auch die Kaminanzünder, die mir ausgegangen sind, und da ich ja neuerdings meiner Berufung folge, das Feuer am Brennen… Gott, was für ein Satz…

Jedenfalls fragt mich der Mann, Alleinreisender wie ich, er Bus, ich nicht, wo er denn am besten die Nacht verbringen, was « lecker essen » kann und sich unbedingt ansehen muss in Castelo de Vide.

Und ich? Lege los, empfehle ihm den Parkplatz an der Feuerwehr, dann Toni’s Pizza, dort soll er doch unbedingt einen kleinen Weißwein trinken und die Pizza Casa bestellen und weise ihm inklusive Nennung der Straßennamen den Weg zur Burg, zum Brunnen und zum besten Aussichtspunkt.

Punkt. Ich assimiliere. Dabei habe ich doch gerade entschieden, genau das nicht zu tun.

Schicksal. Diese Schickse, diese leichtlebige Masseltrine, lacht und feixt « Na, mach ich dich gerade meschugge? Komm doch erstmal in aller Ruhe an. Calma Calma und – übrigens- dein kaum angedeutetes Lächeln, so typisch portugiesisch. Immer dezent melancholisch »

Kleine Wanderung unterhalb der Sr Penha

Und sie lacht laut und dreckig und verschwindet im jüdischen Viertel. Schickse Schicksal.



3 Antworten zu „Schicksal, du Schickse!”.

  1. Hiermit segne ich dich damit, eine glückliche und teilmeschuggene Masseltrine zu sein, und ♪♪♪ das nicht nur zur Sommerzeit ♪♪♪, nein auch im Winter, wenn es schneit ♪♪♪
    Sei unbekümmert und erhol dich gut.
    (Jesus nickt. Er hat nix hinzuzufügen.)

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    1. Jesus Christ, die – vermutlich – coole Socke 😉

      Gefällt 1 Person

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